Der vollautomatische Ministrant

Ein Rollenspiel zur Begrüßung für einen Gottesdienst, in dem neue Minis aufgenommen werden. Hier wird deutlich, wie schön es ist, wenn junge Menschen als Minis im Altarraum dabei sind.

Das folgende Rollenspiel wird zu Beginn eines Gottesdienstes aufgeführt, in dem neue Minis aufgenommen werden. Dazu werden die folgenden Rollenspieler*innen gebraucht: 

  • "Herr Schepke", Erwachsener, Vertreter für Kirchengeräte aller Art
  • "Pfarrer", am besten der Priester, der den Gottesdienst leitet
  • "seine Kollegin"

Herr Schepke: 
Aber Herr Pfarrer, die Sache mit den Ministranten ist doch schon längst veraltet.
Wollen sie da ernsthaft noch Neue aufnehmen? Schauen Sie die doch mal an. Nicht immer pünktlich, schwatzhaft, … Mit denen werden Sie nur Ärger haben. 
Darf ich mich vorstellen? Schepke mein Name, Kännlein Schepke von der Firma MiniMax, Kirchengeräte aller Art und das ist meine Kollegin.
 
Pfarrer:
Danke, sehr aufmerksam, aber wir sind hier in ______________________(Name der Kirchengemeinde) bestens ausgestattet. Vielleicht nehmen Sie einfach wieder Platz und hören bei der Messe zu.
 
Kollegin:
Oh, das würden Sie bestimmt bereuen. Wir wollen Ihnen eine sensationelle Neuheit vorstellen. Selbst der Papst ist an unserem Produkt interessiert.
 
Pfarrer:
Aha, uns interessiert im Moment aber etwas ganz anderes. 
 
Herr Schepke:
Schluss mit allen Problemen. Keine Sorge mehr mit unpünktlichen Minis, die erst in letzter Sekunde kommen, kein Gekicher während der Kommunion. Vorbei sind die Messen, bei denen Sie alleine am Altar stehen.
 
Pfarrer:
Sie machen mich langsam neugierig. Haben Sie eine Lösung, wie wir unsere Minis besser motivieren können? Nun aber heraus mit der Sprache.
 
Kollegin:
Viel besser! Herr Pfarrer, ich sehe mit Ihnen kann man reden. Unser Motto heißt: „Aufgeben, was nicht mehr zu retten ist.“ (Pfarrer schüttelt den Kopf) Vergessen Sie ihre Minis! Wir haben die Zukunft: den vollautomatischen Mini. 
 
Herr Schepke:
Pflegeleicht und nahezu wartungsfrei. Er übernimmt die Dienste am Altar zuverlässig und ist auf Dauer eine kostengünstige und Nerven schonende Anschaffung. Er reicht die Gefäße zum Altar, schenkt in genauer Dosierung ein, …
 
Pfarrer:
Aber …
 
Herr Schepke:
Wäscht die Hände, schwingt das Weihrauchfass, stimmt über 1000 Lieder an – einfach phantastisch.
 
Pfarrer:
Aber so ein Automat stört doch im Altarraum. Scheußlich!
 
Kollege: 
Oh nein. Schauen Sie, die liturgische Kleidung passt ihn dem Gesamtbild an. Er trägt rot, schwarz, violett und grün. Einfach super! Völlig geräuschlos, im Gegensatz zu Ihren Ministranten hier. Wenn Sie hier bitte unterschreiben würden …
 
Pfarrer:
Ich denke, Sie sind alle damit einverstanden, wenn ich diesen Vertrag nicht unterschreibe (zerreißt das Blatt Papier). Die Sache Jesu braucht Begeisterte und keine Automaten. Jesus ruft die Menschen ganz konkret, so wie sie sind, mit ihren Stärken und ihren Schwächen. Minis sollen da keine Ausnahme sein. Auch sie sind keine Übermenschen.
Und so freuen wir uns über unsere neuen Ministrantinnen und Ministranten. Wir freuen uns, dass Kinder und Jugendliche einen Teil ihrer Freizeit verwenden um diesen Dienst an Gott und den Menschen auszuüben.

(Übergang zum Gloria etc.)
 
Autorin: Sabine Grandl, für einen Aufnahmegottesdienst in Rechberghausen

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