Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten

Der folgende Impuls eignet sich besonders, wenn man während der Romwallfahrt irgendwo warten muss.

Senti! Hinzuhören, genau hinzusehen, zu spüren und zu fühlen, seid ihr in dieser Impulsreihe aufgerufen. „Senti!“, das ist Italienisch und bedeutet genau das: Höre, sehe, fühle, schmecke – mit all deinen Sinnen! Im Trubel der Stadt ist das nicht immer so einfach – aber Gottes Botschaft ist genau hier spürbar. Dazu sollen euch diese Impulse helfen. Sie sind entstanden für die Romwallfahrt 2014, können aber bei jeder Pilgerfahrt nach Rom verwendet werden. 

Ort und Situation 
Warten müsst ihr diese Woche sicherlich immer wieder – das Warten als eine Grunddimension christlicher Existenz ist Inhalt dieses Impulses.
 

Gedanken zur Situation
Warten gehört in Rom zum alltäglichen Leben: Warten auf die Metro oder den Bus, an der Schlange zu den Vatikanischen Museen, für die Kuppel des Petersdoms oder auf die bestellte Pizza. Warten gehört aber auch zu unserem Christ Sein ganz grundlegend dazu: Wir warten auf das Wiederkommen Jesu. Den ersten Christen war das noch sehr bewusst, hören wir, was Jesus uns dazu zu sagen hat. Senti!
 

Schriftlesung: Lukas 12,35-40
Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen! Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft. Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach – selig sind sie. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. 
 

Impuls
Warten auf den Menschensohn, warten, bis er wiederkommt, bis er uns an den Tisch lädt und der Reihe nach bedient. Wir Christen heute leben sicher nicht mehr mit einer solchen Naherwartung, wie es die Christen der ersten Stunde getan haben. Wir leben in einer anderen Zeit an einem ganz anderen Ort – und dennoch gilt diese Mahnung Jesu auch uns und unserem Schaffenswahn.
Wir müssen nicht in der Gegenwart alles erfüllen, wir warten auf eine Zeit der Erfüllung! 
Wir müssen nicht alles selber schaffen, wir warten auf einen, der uns dabei unter die Arme greift und unterstützt!
Wir können gar nicht alle Probleme dieser Welt lösen, wir warten auf einen, der uns dabei hilft!
Warten heißt deshalb nicht untätig sein oder gar einzuschlafen. Wir sollen den Gürtel anbehalten, die Lampen brennen lassen. Wir sollen wach sein in der Welt, in unserem Leben!
 

Impulsfragen
Wie gehst du mit Situationen des Wartens um?
Kannst du Warten aushalten oder sinnvoll gestalten?
Kannst du Verantwortung an Gott abgeben? Was hilft dir dabei?
 

Segensbitte
Guter Gott,
du trägst unsere Welt und alles, was in ihr geschieht,
du kennst und erfüllst unsere Hoffnungen,
auf deine Vollendung vertrauen wir.
Segne uns mit wachen Sinnen,
damit wir erkennen,
wo wir gebraucht werden und wo wir auf dein Wirken vertrauen müssen,
+ Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Autorin: Christina Reich, Ministrantenreferentin

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