Anspiele im Gottesdienst: Was ist zu beachten?

Gerade in Jugend- und Familiengottesdiensten sind sie sehr beliebt: kleine Anspiele. Auf den nächsten Seiten haben wir die wichtigsten Dinge für euch zusammengefasst, die ihr dabei beachten solltet.

Den Text verstehen

Das Allerwichtigste am Anfang: Wer einen Text überzeugend spielen oder vorlesen will, der muss ihn auch verstehen.
Gerade Kindern solltet ihr die Möglichkeit bieten, nach der Bedeutung unbekannter Wörter zu fragen.
Versucht Fremdwörter zu vermeiden. Aber auch der Inhalt muss klar sein. Gönnt eurer Gruppe vor Probenbeginn ruhig eine halbe Stunde, um sich über die Bedeutung und die Aussage des Textes klar zu werden. Manchmal zeigt sich dabei, dass zwei Spieler den Text völlig unterschiedlich interpretieren. Einigt euch in diesem Fall auf eine einheitliche Linie.

Gestik und Mimik übertreiben

Eine Kirche ist ein sehr großer Raum. Führt daher jede Bewegung sehr großzügig und nicht zu schnell aus. Selbst wenn es euch
vielleicht übertrieben vorkommt – die Leute in der letzten Bank sollen ja auch etwas sehen. Dasselbe gilt natürlich auch für die
Mimik. Da Gesichter aus größerer Entfernung schwer zu erkennen sind, hilft es, die Gefühle der Darsteller mit Gesten zu unterstützen.
Zum Beispiel durch Hände vors Gesicht schlagen, Jubelsprünge, …

Niemals mit dem Rücken zur Gemeinde

Damit das Publikum Mimik und Gestik überhaupt wahrnehmen kann, kommt hier ein sehr oft vergessener Punkt:
Zeigt euch der Gemeinde! Dreht ihr nicht den Rücken zu! Wenn mehrere Personen sich im Anspiel unterhalten, sollten sie einen zu den
Zuschauern hin offenen Bogen bilden, auf keinen Fall einen Kreis! Denn sonst wird das Anspiel zur Vorlesung ...

Langsam und deutlich sprechen

Sprecht langsam, laut und deutlich. Da es in vielen Kirchen sehr stark hallt, ist es hier besonders schwer, jemanden zu verstehen.
Insbesondere Endsilben „verschlucken“ wir beim Sprechen gerne. Achtet darauf diese mitzunehmen, also z. B. „gehen“ statt „geh’n“
zu sagen. Fangt einen neuen Halbsatz erst an, wenn der vorangegangene nicht mehr im Raum nachhallt. Traut euch, Pausen zu machen!
Pausen lassen
Diese Pausen sind nicht nur für das Hörverstehen wichtig. Oft gibt es eineN ErzählerIN, die/der das Geschehen beschreibt, während andere es darstellen. Diese*r Erzähler*in sollte immer die Schauspieler im Blick haben und ihnen genug Zeit zum Spielen lassen.
Es wäre doch schade, wenn das Publikum die überraschende Wendung bereits erzählt bekommt, bevor alle Darsteller auf der Bühne sind …

Mikro testen

Probt mindestens einmal mit Mikrofon. Geht immer davon aus, dass die Mehrheit noch nie ein Mikrofon in der Hand hatte. Gebt jedem die Chance, die optimale Position des Mikros für sich zu finden. Eine Rückmeldung aus der letzten Bank kann dabei nicht schaden. Durch die
Probe stellt ihr vielleicht auch fest, dass das Mikro an bestimmten Stellen an eine andere Person abgegeben werden muss, weil es
die Bewegungsfreiheit einschränkt.

Mit diesem Leitfaden sollte euer nächstes

Anspiel ein voller Erfolg werden. Viel Spaß beim Proben und Aufführen!

von Rebekka Breuer aus [a'ha:] 01/2014 

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