Impulse – In den Blick nehmen

Verschiedene Texte zum achtsamen Hingucken.

Augenblick mal

Mit großen, wachen Augen schaust du mich einen Augenblick lang an.
Du guckst mich genau an – deinem neugierigen Blick entgeht nichts!

Nun werfe ich einen Blick auf dich.
Schau dich ganz ruhig an und warte einen Augenblick ab.

Du schaust mich an und lächelst mir zu.
Augenblick mal ... ich schließe meine Augen
und halte diesen Moment ganz tief in meinem Herzen fest.

Langsam öffne ich meine Augen, ich lächle dich an
und betrachte dich aus einen anderen Blickwinkel.

Augenblick mal ... so betrachtet siehst du ganz anders aus.
Ich kann mich nicht sattsehen an dir.

Nein, ich bin kein Gaffer!
Du ziehst einfach alle Augen auf dich.
Ein richtiger Hingucker eben!

Ich schließe meine Augen und öffne sie wieder.
Augenblick mal ... es ist keine Fata Morgana – du bist es!

(von Corinna Ludwig)

Ein Hingucker

Manchmal bin ich blind, habe ich ein Brett vorm Kopf –
eigentlich bist du nicht zu übersehen ...

Wenn ich meine Augen dann doch richtig aufmache,
genügt ein Blick und ich sehe dich!

Schon von weitem bist du zu sehen.
Wenn man seinen Blick nach oben weitet auf der Suche nach dir ...

Stufe um Stufe auf der Treppe wird der Lärm der großen Stadt immer leiser.
Für dieses eine Foto muss ich was riskieren.

Ich steige die schmalen, ausgetretenen Treppenstufen hinauf.
Was für ein Ausblick!

Mein Blick geht in deine Richtung.
Nun sehe ich dich ganz deutlich ...

Ich setze meinen Rucksack ab,
packe meinen Foto aus und blicke nach oben durch den Sucher.

Einige Handgriffe später,
das Motiv vor der Linse wird immer schärfer ...
Was für ein herrlicher Anblick!

Alles passt perfekt, es ist einfach DAS Motiv ...
Es ist wirklich ein Hingucker!

(von Corinna Ludwig)

Herr, schenke mir Augen

Wache Augen, die bewusst durch die Welt gehen
und auch deine kleinen Geschenke entdecken
wie die Tauperlen im Spinnennetz, in denen die Sonne funkelt.

Scharfe Augen, die den Haken im Kleingedruckten finden
und die sich nicht blenden lassen vom Hochglanzfeuerwerk der Werbeindustrie.

Neugierige Augen, die sich nicht zufrieden geben
mit den netten bunten Bildern auf der täglichen Bühne,
sondern die auch hinter die Kulissen dieser Welt blicken.

Mutige Augen, die bei Not und Ungerechtigkeit nicht wegsehen,
sondern nach Lösungen suchen.

Weinende Augen, die meine Tränen zulassen
und mir den Frust des Alltags aus dem Gesicht spülen können.

Geduldige Augen, die in Finsternis nicht hektisch werden,
sondern ruhig warten können bis auch das Dunkel Form annimmt
und ein Weg sichtbar wird.

Gelassene Augen, die sich abends beruhigt schließen können
und vertrauen, dass du auf mich aufpasst.

Zwei gesunde Augen und etwas Verstand dahinter:
Eigentlich hab ich ja schon alles ***…
Gib mit Mut, dass ich sie auch richtig einsetze!

Danke, Herr!

(von Martin Fink)

Augenblicke

Wir gehen durch die Straßen, durch die Stadt durch unsere Welt.
Wir gehen, spazieren, laufen, rennen.

Achten wir eigentlich auf das, was um uns herum passiert?
Gehen wir mit offenen Augen durch unsere Welt?
Sehen wir das, was um uns herum passiert, oder laufen wir einfach daran vorbei?

Öffnet eure Augen.
Schaut hinaus in die Welt.
Seht ihr all das Glück, das Leiden,
die Gesunden, die Kranken,
den Reichtum, die Armut?

Schaut hin und nicht weg.
Steht auf und geht los in die Welt.
Verändert sie, verbessert sie und macht das Beste aus eurem Leben,
denn ihr habt nur eine Chance.
Seit dankbar für das, was ihr habt, und für das Gute, das noch kommen wird.

(von Katrin Neumann)

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