Spüre, was du tust

In dieser Übung für eine Gruppenstunde nehmt ihr die verschiedenen Haltungen, die Minis während eines Gottesdienstes einnehmen, besonders intensiv wahr und tauscht euch darüber mit euren Minis aus.

Dauer: 45 Minuten
Teilnehmer*innenzahl: 6 – 20
Alter: ab 12 Jahren
 
Material:

  • Papier
  • Stift

 Vorbereitung:

  • Am besten führst du diese Gruppenstunde in der Kirche durch. Erkundige dich dazu vorher, wann du mit deiner Gruppe in die Kirche kannst.
  • Für das Einstiegsspiel brauchst du Zettel, auf denen jeweils ein Gefühl steht (z. B. Angst, Wut, Liebe, Trauer, Überraschung, Freude, Neid, Hass, Langeweile, Verzweiflung, Gleichgültigkeit, …).

Ablauf:
Du erklärst deinen Minis, dass es heute um die verschiedenen Körperhaltungen geht, die man als Mini im Gottesdienst einnimmt. Diese dienen nicht etwa der Dekoration, sondern drücken immer etwas aus.

Einstiegsspiel „Bildhauer“

  • Zum Aufwärmen spielt ihr das Spiel „Bildhauer“.
  • Die Minis gehen zu zweit zusammen.
  • Jedes Paar zieht einen Zettel, auf dem ein Gefühl steht.
  • Nun hat jedes Paar drei Minuten Zeit, um sich zu überlegen, wie es das Gefühl als „Denkmal“ darstellen will.
  • Danach führt jeweils ein Paar sein Denkmal vor und die Anderen versuchen zu erraten, welches Gefühl dargestellt wird.

Erleben der Körperhaltungen

  • Die Minis gehen jeweils zu zweit (in neuen Gruppen) zusammen und verteilen sich paarweise im Raum.
  • Nacheinander gehst du die verschiedenen Körperhaltungen (stehen, sitzen, knien, gehen, verbeugen, liegen) durch.
  • Dabei sollen eure Minis die unten benannten „Situationen“ durchspielen.
  • Anschließend besprechen sie zu zweit kurz die Gefühle in der jeweiligen Situation, beziehungsweise ihre Ideen dazu, was die jeweilige Haltung ausdrücken könnte.
  • Dafür kannst du die angegebenen Impulsfragen verwenden oder eigene Fragen stellen.

Sitzen: Beide sitzen nebeneinander und unterhalten sich.
Impulsfragen: Wie nahe sitzt ihr euch und warum? Habt ihr euch angeschaut? Wie sitzt ihr und wie wirkt sich das auf euer Gespräch aus? Ist eure Sitzhaltung gleich oder unterschiedlich?
 
Stehen: Ein Mini steht auf und erzählt dem*der Sitzenden etwas. Der*die Sitzende steht auf während der*die Andere weitererzählt.
Impulsfragen: Habe ich mich beachtet gefühlt? Macht es einen Unterschied, wenn eine*r steht und eine*r sitzt? Wie fühlt sich der*die Erzählende, wenn der*die andere sitzt und wie, wenn der*die andere steht?
 
Knien: Ein Mini kniet sich vor den anderen hin, anschließend Rollenwechsel.
Impulsfragen: Wie fühlt es sich an, vor einer anderen Person zu knien? Wie fühlst du dich besser, im Knien oder im Stehen und warum? Was bedeutet es, sich vor eine andere Person nieder zu knien?
 
Gehen: Beide Minis gehen nebeneinander durch den Raum.
Impulsfragen: Was drückt „gehen“ im Vergleich zu „stehen“ aus? Wie geht ihr – langsam, schnell, nebeneinander, hintereinander?
 
Verbeugen: Beide Minis gehen aufeinander zu und verbeugen sich voreinander.
Impulsfragen: In welchem Abstand bleibt ihr voreinander stehen? Wie tief verbeugt ihr euch und warum?
 
Liegen (am Karfreitag als besondere Form der Kreuzverehrung): Ein Mini legt sich der Länge nach vor den anderen auf den Bauch, das Gesicht auf den Armen aufgelegt, danach Rollenwechsel.
Impulsfragen: Was fühlt ihr, wenn ihr auf dem Boden liegt? Wie fühlt ihr euch vor dem, der steht? Welche Rolle ist angenehmer und warum?
 
Abschluss

  • Am Ende kommt ihr zusammen und unterhaltet euch mit euren Minis über den Ort und den Zweck der Haltungen im Gottesdienst. Den Minis wird dabei deutlich, dass die verschiedenen Haltungen im Gottesdienst nicht zufällig vorkommen.
  • Zum Abschluss werden die Minis eingeladen, beim nächsten Minidienst bewusst auf die Haltungen zu achten.

 Methodenhinweis:

  • Nehmt euch für die einzelnen Situationen genügend Zeit und haltet sie auch eine Weile aus.
  • Mach deinen Minis klar, dass es nicht wie in der Schule um eine gegenseitige Bewertung geht, sondern darum, wie sich eine Haltung oder Situation anfühlt.
  • Diese Übung sollte ernsthaft durchgeführt werden. Dabei ist nicht zu unterschätzen, welche Wirkung es hat, wenn man sich vor jemanden hinkniet oder hinlegt. Schätze ein, ob du mit deiner Gruppe eine solche Übung durchführen kannst.

Autor: Eine Methode der Fachstelle Minis Freiburg, www.mehr-als-messdiener.de

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