Impuls: Mitbestimmung auf dem Apostelkonzil

Mitbestimmung ist keine neue Erfindung unserer Kirche: Bereits die Apostel treffen sich zur Klärung komplizierter Fragen und vereinbaren eine gemeinsames Vorgehen. Der Impuls beschäftigt sich mit diesem sogenannten Apostelkonzil. Er eignet sich beispielsweise zum Beginn einer Leiterrunde.

Du brauchst:

  • Musik/Liederbuch
  • Bibel
  • Stifte, Zettel und ein Plakat

So geht´s:
Ankommen: ein Lied, dass ihr gerne singt
Einstieg - Gedanken und Stille
Nehmen wir uns zwei Minuten Zeit, um in Stille über folgende Fragen nachzudenken: 

  • Welche Diskussionen stehen heute auf unserer Tagesordnung?
  • Welche Entscheidungen stehen an?
  • Was ist mir wichtig für unser Treffen?

Biblische Lesung – Einführung
Wenn Menschen zusammenkommen, sind sie selten einer Meinung. Schon gleich gar nicht, wenn es um Dinge geht, die ihnen wichtig sind. 
Bereits bei den ersten Christen gab es viele Diskussionen: Was ist uns wichtig? Wie glauben wir?
Die größte Diskussion im Christentum des ersten Jahrhunderts gab es ein paar Jahre nach Jesu Tod und Auferstehung: vordergründig ging es darum, ob Christen beschnitten sein müssten, das heißt eigentlich zuerst Juden werden. 
Eigentlich ging es aber um viel mehr: Ist der Glaube an Jesus Christus exklusiv für das jüdische Volk oder ist er offen für alle Menschen dieser Erde? 
Der Apostel Paulus und sein Begleiter Barnabas setzen sich für die Offenheit des Christentums ein.
Wie gehen sie mit diesem existentiellen Konflikt um?

Lesung -– Apg 15,1-18 
Weiterführende Gedanken
Wie gehen die Apostel mit dem Konflikt um?

  • Hören: Was bewegt den anderen? Was ist ihm wichtig?
  • Urteilen: leitend ist das Evangelium 
  • Entscheiden: verschiedene Wege nebeneinander – ein Kompromiss gewährleistet das Minimum (Götzenopferfleisch, Unzucht, Ersticktes/Blut).

Was bedeutet das für unsere Gruppe?

  • Hören: Wir müssen einander zuhören, verstehen versuchen – warum ist es dem anderen so wichtig? 
  • Urteilen: Wenn wir unser (gemeinsames) Urteil fällen ist das Entscheidende: Was ist das, was wir gemeinsam wollen? Was hilft unserem gemeinsamen Ziel? 
  • Für die Apostel ist es die Frohe Botschaft, die Jesus verkündet hat – und für uns?
  • Entscheiden: niemand darf bei der Entscheidung unter den Tisch fallen, oftmals kann man auch verschiedene Wege nebeneinander stehen lassen. Vielleicht braucht es gemeinsame Vereinbarungen, Kompromisse, dass alle damit leben könnnen.

Vertiefung: „Werte-Handel“ 

  1. Jeder Mini schreibt auf einen Zettel, was seiner Meinung nach die „Frohe Botschaft“ für die gemeinsame Minigruppe ist.
  2. Jeweils zwei Minis tun sich zusammen und diskutieren über ihre Werte. Gemeinsam einigen sie sich auf einen (vielleicht neuen) Wert, den sie wiederum auf einem Zettel festhalten. 
  3. Jedes Mini-Pärchen sucht sich ein weiteres Mini-Pärchen und die vier diskutieren miteinander über ihre zwei (neuen) Werte. Sie einigen sich wiederum auf einen gemeinsamen Wert. 
  4. Jeweils vier Minis suchen sich vier weitere Minis … Das ganze macht ihr solange, bis sich alle auf einen Wert geeinigt haben: Das ist nun eure „Frohe Botschaft“, die bei Entscheidungen leitend ist. 
  5. Schreibt diese Botschaft auf ein Plakat. Wenn ihr wollt, gestaltet es besonders und lasst es in eurem Miniraum als ständige Erinnerung hängen.

Gebet
Guter Gott, 
vor dich darf jede und jeder kommen, 
wie er ist. 
Deine Frohe Botschaft hat Platz für jeden Menschen. 
Hilf uns, unsere Herzen zu weiten, 
einander zu hören, einander zu verstehen, einander zu lassen, 
zusammen einen Weg zu finden. 
Darum bitten wir dich, den dreifaltigeinen Gott, 
+ Vater, Sohn und den Heiligen Geist. Amen.
 
Abschluss: ein Lied, dass ihr gerne singt

Autorin: Christina Reich

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