Grün, grün, grün sind alle meine Kleider ...

Grün, weiß, rot, violett, schwarz und rosa – bei so vielen verschiedenen liturgischen Farben kann man schon mal durcheinander kommen, wann welche Gewandfarbe zum Einsatz kommt. Wir erklären euch daher, wann man welche Farbe trägt und welchen Hintergrund die einzelnen Farben haben.

Unser Kirchenjahr gliedert sich in verschiedene Teile, das heißt in unterschiedliche Festzeiten und Festtage.
Diese verschiedenen Zeiten sind mit ihrer jeweils einmaligen Bedeutung auch nach außen hin erkennbar.
Ein deutliches Zeichen hierfür sind beispielsweise die Gewänder, die Minis und Priester tragen.

Bis zum 12. Jahrhundert suchte man liturgische Gewänder vorwiegend anhand ihres Wertes aus.
An hohen Festen trug man somit ganz besonders kostbare liturgische Gewänder.
Der Brauch, jede liturgische Farbe einer Symbolik zuzuordnen, begann erst später.

Im Mittelalter unterschieden sich von Region zu Region nicht nur die Rituale der Heiligen Messe, sondern ebenso auch der
„Einsatz“ der liturgischen Farben. Regional wurde jeder Farbe eine andere Symbolik zugesprochen.
Mit dem Konzil von Trient im Jahr 1570 setzte jedoch eine Vereinheitlichung der Liturgie und damit auch der liturgischen Farben ein. 

Das Zweite Vatikanische Konzil, welches von 1962 bis 1965 tagte, legte folgende Symbolik und Verwendung der liturgischen
Farben fest, welche bis heute gültig ist:

Die einzelnen Farben

Grün, die Farbe froher Hoffnung und Fruchtbarkeit sowie des Wachstums

Die liturgische Farbe Grün wird von den Minis und dem Priester an den Sonntagen im Jahreskreis und den Werktagen verwendet,
auf die kein Heiligenfest fällt. 

Weiß, die Farbe des Lichtes, der Freude, Klarheit und Reinheit

Die Farbe Weiß wird an Hochfesten wie Weihnachten und Ostern und an den darauf folgenden Festzeiten vom Priester 
getragen. Außerdem wird Weiß an Fronleichnam und Christkönig, an Marienfesten, zum Fest der Erzengel und an Festen
von Heiligen, die keine Märtyrer sind, verwendet.

Die Minis tragen an diesem Tagen rote Gewänder, da weiße Ministrantengewänder kaum verbreitet sind.
Als besonders festliche Variante werden goldene oder silberne Gewänder verstanden, die somit keine eigenständige
liturgische Farbe sind.

Rot, die Farbe der Liebe, des Feuers, des Blutes, des Lebens, der Kraft und des Geistes

Die liturgische Farbe Rot wird an Palmsonntag, an Karfreitag, an Feiern des Leidens Jesu, an Pfi ngsten, zur Firmung
und an den Festen der Apostel, Evangelisten und Märtyrer getragen.

Violett, die Farbe der Buße

Die Farbe Violett steht in der Liturgie für den Übergang und die Verwandlung. Sie wird daher im Advent und der Fastenzeit 
vor Ostern getragen. Bei Messen für Verstorbene, bei Beerdigungen und an Allerseelen kann violett anstatt der Farbe
schwarz verwendet werden.

Schwarz, die Farbe der Traue

Schwarze Gewänder werden an Allerseelen und bei Beerdigungen getragen. Allerdings kann statt der Farbe
Schwarz auch Violett getragen werden. 

Rosa, die Farbe der Vorfreude

Die Farbe Rosa ist in der Liturgie die Aufhellung von Violett.
Sie wird getragenam vierten Fastensonntag (Laetare) und am dritten Adventssonntag (Gaudete) und deutet damit inmitten
der Fastentage auf das kommende freudige Fest hin. Liturgische Gewänder in der Farbe Rosa werden eher selten getragen,
viele Gemeinden besitzen gar keine Gewänder in dieser Farbe. Schwarze Gewänder dienen in diesem Fall – wie auch dann,
wenn nicht ausreichend Gewänder in einer Farbe vorhanden sind – als Alternative.

Teilweise ist auch die Farbe Blau als liturgische Farbe bekannt.
Blau steht für Reinheit und wird in manchen Gegenden an Marienfesten getragen.

von Verena Steier aus [a'ha:] 03/2013

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