Kirche be-greifen

Blind durch den Kirchenraum geführt zu werden, hilft deinen Minis diesen mit allen Sinnen wahrnehmen.

Dauer: ca. 40 Minuten
Teilnehmer*innenzahl: 4 – 20
Alter: ab 9 Jahren
 
Ablauf:
Vorübung: Blind führen
Ihr macht die folgende Übung vor der Kirche.
Dabei gehen die Minis immer paarweise zusammen. Die Minis machen aus, wer zuerst führt und wer sich führen lässt. Die geführte Person schließt die Augen, die Führende hält sie an der Hand und an der Schulter.
Nun wird die "blinde“ Person über eine bestimmte Strecke geführt, allerdings ohne Worte nur durch Berührung.
Nach etwa drei bis fünf Minuten gibst du das Kommando zum Wechsel der Rollen und die bisher "blinde" Person wird zur Führenden.
Wichtig dabei ist eine entsprechende Ernsthaftigkeit und Vorsicht im Umgang miteinander. Auch geht es nicht darum, möglichst schwierige Hindernisse zu überwinden.
Am Ende dieser Vorübung stellst du dich mit den Minis in einen Kreis und ihr tauscht euch über diese Übung aus (Was ist mir schwer/leicht gefallen? Was erleichtert/erschwert es mir, blind durch den Raum zu gehen? Was ist mir wichtig für die nächste Übung? …)
 
Kirchenraumerkundung
Nach dieser Vorübung ist die Gruppe bereit für die Erkundung des Kirchenraumes.
Dazu bleiben die Minis in den entsprechenden Paaren und führen sich blind, diesmal durch die Kirche. Außerdem gibt es zwei weitere Variationen:

  • Menschliche Kamera: Die blinde Person wird zur Kamera, die Führende zum Fotografen. Immer wenn die führende Person ein interessantes Motiv in der Kirche entdeckt (buntes Glasfenster, interessanter Ausschnitt des Hochaltarbildes, …), macht sie drei Schritte:
    Sie richtet die Kamera entsprechend aus, indem sie die Blickrichtung des Kopfes der blinden Person auf das Motiv „einstellt“.
    Sie gibt der blinden Person zu verstehen, ob sie eine Nahaufnahme („Zoom“) machen oder einen großen Ausschnitt („Weitwinkel“) fotografieren soll.
    Sie macht ein Foto, indem sie die blinde Person am Ohrläppchen zupft.
    Die blinde Person öffnet darauf kurz die Augen, fixiert das Bild und schließt dann wieder die Augen.
    So macht der Fotograf insgesamt fünf Bilder, dann wechseln wieder die Rollen.
  • Gegenstände be-greifen:
    Als letzte Übung schließt eine Führung an, bei der die blinde Person zu fünf verschiedenen Stellen geführt wird, bei denen sie Gegenstände ertastet und so ganz neu wahrnimmt.

Auch hier tauschen die Minis anschließend die Rollen.

Austausch
Zum Schluss trefft Ihr euch wieder im Kreis und tauscht euch aus über die Eindrücke.
Entsprechende Fragen können sein:

  • Welche Bilder sind mir besonders im Gedächtnis geblieben?
  • Was habe ich Neues gesehen?
  • Wie war es, einzelne Gegenstände zu ertasten?

Weiterführendes:
Diese Übungen können fortgeführt werden, indem kreative Geschichten über besondere Auffälligkeiten des Kirchenraums geschrieben werden.
Hierzu gehen die Minis durch den Kirchenraum und suchen nach versteckten Hinweisen aus der Vergangenheit: Kratzspuren in der Kirchenbank, Löcher in der Wand, kaputtes Fensterglas, mysteriöse Zeichen an Säulen, … Mit etwas Fantasie können die Minis spannende Geschichten zu diesen Spuren erfinden und sich anschließend gegenseitig erzählen.

Autor: Eine Methode der Fachstelle Minis Freiburg, www.mehr-als-messdiener.de

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