Liturgische Nacht

In vielen Gemeinden gibt es in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag eine liturgische Nacht, die von Jugendlichen für Jugendliche vorbereitet wird. Im Folgenden ein paar Ideen aus der Jugendarbeit im Dekanat Böblingen.

Möglicher Ablauf einer liturgischen Nacht

1. Die liturgische Nacht beginnt in meiner Heimatgemeinde Holzgerlingen mit der klassischen Gründonnerstagsliturgie.

2. Anschließend findet jedes Jahr eine Ölbergandacht statt, die von einer*m Wortgottesdienstleiter*in vorbereitet wird.

3. Daraufhin folgt stündlich ein Impuls der Ähnliches zu einem Teil der Leidensgeschichte Jesu. Jeweils vorbereitet von einer anderen Jugendgruppe der Seelsorgeeinheit. Dabei wird immer zuerst die entsprechende Bibelstelle vorgetragen, am Ende wird ein Gebet gesprochen. (Vergleiche: s. u.)

4. Am Ende der liturgischen Nacht geht man einen Kreuzweg ab. Als Strecke ist am besten ein Rundweg außerhalb eines bewohnten Gebietes geeignet. Wählt dabei die einzelnen Wegabschnitte lang genug um die Stationen zu verarbeiten. Das damalige Jugendgottesdienstteam aus Holzgerlingen stellt euch hier den Kreuzweg von 2007 zur Verfügung.

Achtet darauf, dass während der liturgischen Nacht immer die Möglichkeit besteht, eine Toilette aufzusuchen, sich aufzuwärmen und etwas zu trinken.

Beispiele für die stündlichen Impulse (im Ablauf unter 3.)

Schema:

1. Bibelstelle vorlesen
2. Impuls
3. Abschließendes Gebet sprechen

  • Matthäus 26, 20-29 oder Lukas 22, 14- 23

Bereitet ein Paschamahl für alle Teilnehmenden vor. Wascht euch davor gegenseitig die Hände und teilt beim Essen ein Brot.

  • Matthäus 26, 36-44

Singt das Taizé-Lied „Bleibet hier und wachet mit mir“.

  • Matthäus 26, 47-50, Johannes 18, 2-8 oder Lukas 22, 47-48

Verbindet allen Anwesenden die Augen und bindet ihre Hände zusammen.
Stellt sie dann im Raum verteilt auf und werft von verschiedenen Punkten des Raumes aus Schlagworte in den Raum:
verraten – allein gelassen – Wen sucht ihr? – gefesselt – Ich bin es - …

Haltet einen Moment Stille, bevor ihr den ersten wieder die Augenbinden und Fesseln abnehmt.

  • Matthäus 26, 69-74, Johannes 18, 15- 18.25-27 oder Lukas 22, 55-60

Sprecht einen Impulstext: „Was wäre, wenn dein bester Freund von der Gesellschaft verstoßen würde?
Wenn es eine Gefahr für dich darstellen würde, zu sagen: Das ist mein Freund? Würdest du zu ihm halten? Oder würdest du lügen?
Würdest du ihn leugnen, um dich zu schützen? Dich und vielleicht auch deine Familie? Wie wäre das? Wie mutig wärst du? Und würdest du dein Handeln später bereuen?“

Kreuzweg (im Ablauf unter 4.)

Material:

  • ein Ministrantengewand oder ähnliches für die Person, die Jesus verkörpert
  • einen roten Umhang für die Person, die Pilatus verkörpert
  • ein großes Kreuz, das Jesus auf den Wegstücken immer voraus trägt
  • ein Korb voller Steine
  • Fackeln oder Petroleumlampen, die unterwegs für Licht sorgen
  • ein Hammer
  • ein Stück Holz
  • eine Stirn- oder Taschenlampe, damit ihr eure Texte im Dunkeln lesen könnt

1. Station: Folter

  • Lest den Evangeliumstext Matthäus 27, 27-31 vor.
  • Stellt ein Standbild: Jesus wird von einem Menschen geschlagen, ein anderer steht ablehnend daneben.
  • Zwei weitere sprechen dazu deren Gedanken:
    A: Wir Pharisäer wussten ja von Anfang an, dass dieser Jesus bestraft werden musste.
    Das geschieht ihm nur recht, schließlich hat er sich als Sohn Gottes ausgegeben – so eine Gotteslästerung!
    B: So eine Ungerechtigkeit! Wir Fischer haben immer zu ihm gehalten, denn er hat ja nichts Böses getan.
    Für mich ist er unschuldig. Was soll er schon verbrochen haben?
    A: Und überhaupt, mit was für Gesindel der sich abgibt! Mit Verbrechern und Aussätzigen.
    Und dann denkt er, dass er bei uns reinen Menschen auch einen Platz hat.
    B: Ich finde das toll, wie er sich um die Menschen kümmert, die von anderen gar nicht beachtet oder sogar ausgestoßen werden.
    Durch ihn haben die meisten wieder neuen Mut bekommen.
    A: Und erst seine Reden! Wie er die Leute jedes Mal wieder neu aufgewiegelt hat!
    Früher lief bei uns am Sabbat noch alles geregelt ab, aber seit der unterwegs ist, halten sich die Menschen nicht mehr an unsere Traditionen.
    B: Seine Predigten waren so toll. Er hat uns wieder Mut und Hoffnung auf eine friedliche Zeit gegeben.
    A: Der Gipfel der Unverschämtheit war ja in der letzten Woche sein Einzug in Jerusalem.
    Ein Zimmermannssohn, der sich aufspielt wie ein König, dabei saß er gerade mal auf einem Esel.
    Für mich steht fest: So ein Hochstapler verdient die Folter und den Tod!
    B: Vor ein paar Tagen erst hat man gesehen, wie viele diesen Jesus toll finden.
    Dieser prunkvolle Einzug hat mich endgültig davon überzeugt, dass er der Messias ist.
    Wie kann man so einen Mann nur foltern?

Tragt die folgenden Kyrierufe vor:

  • Oft sehen wir tatenlos zu, wenn die Würde anderer verletzt wird.

Liedruf: Kyrie Eleison

  • Häufig verletzen wir selbst einen Menschen, ohne dass wir es merken, durch Worte oder Taten.

Liedruf: Kyrie Eleison

  • Im Alltag legen wir uns oft eine Meinung zurecht, ohne dass wir darüber nachdenken, wie wir dazu kommen oder ob sie überhaupt gerechtfertigt ist.

Liedruf: Kyrie Eleison

2. Station: Verurteilung

  • Lest den Evangeliumstext Johannes 19, 4-16a vor.
  • Pilatus hält einen Monolog:
    Ein furchtbarer Tag! Ich, Pontius Pilatus, Statthalter von Jerusalem … Früher habe ich immer davon geträumt, diesen Beruf zu erlangen, aber an einem Tag wie heute frage ich mich immer, ob die Erfüllung meines Traumes wirklich gut gewesen ist. 
    Ich bin verantwortlich für den Tod oder das Leben eines Menschen. Bei diesem Jesus aus Nazareth heute zum Beispiel.
    Warum kann Herodes den Fall nicht einfach übernehmen? Aber nein, ich muss die Entscheidung treffen.
    Ein Zimmermannssohn, der von sich angeblich behauptet, der König der Juden zu sein. Also, mir gegenüber hat er das ja nicht gesagt.
    Sehr seltsam das alles. Ein Angeklagter, der sich nicht verteidigt – und diese Ruhe, die er ausstrahlt!
    Der kann doch gar nicht gefährlich sein! Und als dann auch noch meine Frau vorhin kam und sagte, sie hätte geträumt, dass ich diesen Mann nicht verurteilen darf.
    Aber was soll ich schon machen? Mit den paar Soldaten hier sind wir den Juden ausgeliefert, wenn es zum Aufstand kommt.
    Wenn ich gegen die Meinung der Hohepriester urteile, dann werden sie das Volk gegen mich aufwiegeln.
    Das ist wirklich das Letzte, was ich gerade brauchen kann. Andererseits bin ich hier verantwortlich und ich glaube einfach, dass dieser Jesus unschuldig ist.
    Ich darf eigentlich nicht zulassen, dass sie ihn kreuzigen … Aber die Menge ist aufgeheizt, sie will den Tod dieses Mannes, je schneller desto besser.
    Und wenn ich ihn nicht verurteile, dann Gnade mir der Kaiser, wenn ich das hier überleben sollte; verdammt, da wird wohl ein Unschuldiger sterben müssen – ich kann es nicht ändern

Tragt die folgenden Kyrierufe vor:

  • Wenn ein Unrecht geschieht, dann sind es häufig wir selbst, die wegschauen und sich denken: Was geht mich das an?
    Eigentlich brauchen wir doch nur den Mut zu sagen: Nein, so nicht!

Liedruf: Kyrie Eleison

  • Manchmal ertappen wir uns selbst dabei, dass wir uns ohne nachzudenken einfach der Meinung der Masse beugen.
    Wir unterstützen dadurch vielleicht sogar Dinge, die wir weder verantworten wollen noch verantworten können!

Liedruf: Kyrie Eleison

  • Es gibt immer wieder Situationen, in denen es sehr unangenehm ist, seine eigene Meinung zu sagen und dazu zu stehen.
    Dann trauen wir uns nicht, aufrichtig diese Meinung zu vertreten.

Liedruf: Kyrie Eleison

3. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf sich

  • Lest den Evangeliumstext Johannes 19, 16b-17 vor.
  • Lest den folgenden Impulstext vor:
    Es ist ein Kreuz – Eine Last – beschwerlich – eigentlich unzumutbar – Warum?
    Niemand ist frei von Sorgen: Da ist eine Krankheit. Da ist die soziale Notlage.
    Da ist Gewalt im Spiel. Da war ein Verkehrsunfall. Da hat jemand bitterlich geweint. Da ist Arbeitslosigkeit. Da ist Mobbing. Da ist die Ehe schon lange kaputt – die Beziehung nicht mehr zu retten – die Partner weit voneinander entfernt.
    Geht es mir so schlecht?
    Weiß ich, was das bedeutet:
    Hunger leiden
    Keine medizinische Versorgung in der Nähe
    Politisch verfolgt werden
    Missbraucht werden
    Vor Krieg Angst haben
    Ein Kind verlieren
    Ein schlimmer Autounfall in der Familie.

Jeder trägt sein Kreuz – seine Last – beschwerlich – eigentlich unzumutbar – Warum?

  • Bittet die Teilnehmenden, auf der nächsten Strecke jeweils zu zweit ein Stück weit den Korb mit den Steinen zu tragen in Erinnerung an das Kreuz, das Jesus tragen musste.

Tragt die folgenden Fürbitten vor:

  • Wenn mir mein Kreuz zu schwer wird, muss ich manchmal innehalten, um zu verschnaufen.
    Schenke du mir, Herr, die klare Sicht auf mein Kreuz im Alltag und schärfe meine Sicht auf das Kreuz meiner Mitmenschen.

Liedruf: Kyrie Eleison

  • Wir sind häufig unzufrieden mit unserem Leben. Doch es gibt so viele Menschen auf unserer Welt, die ein härteres und schlimmeres Kreuz zu tragen haben.
    Hilf du uns, unser Kreuz anzunehmen, aufzunehmen und zu tragen, wie du es, Herr, für uns getragen hast.

Liedruf: Kyrie Eleison

4. Station: Jesus bricht dreimal zusammen

Stellt den Teilnehmenden folgende Impulsfragen:

  • Wie hat es sich angefühlt, so eine Last zu tragen?
  • Wie mag sich Jesus Christus in dieser Situation wohl gefühlt haben?
  • Lest diesen „Zeitungsartikel“ vor:
    Jerusalem. Erwachsener konnte sein Kreuz nicht mehr tragen.
    Am Freitag um 14:35 Uhr brach ein Mann auf dem Weg zur Schädelhöhe unter der Last seines Kreuzes, das er auf dem Rücken trug, mehrmals zusammen.
    Kurz zuvor war er durch den Statthalter von Jerusalem, Pontius Pilatus, rechtskräftig zum Tod durch Kreuzigung verurteilt worden.
    Bei dem etwa 30 Jahre alten Mann handelte es sich um den so genannten „König der Juden“ – ein Hochstapler nach Aussage des Hohepriesters Kaiaphas.
    Auf dem Weg zur Hinrichtung auf Golgatha brach der Mann aus Nazareth insgesamt dreimal unter dem Gewicht des Holzkreuzes zusammen.
    Er war anscheinend zu schwach, um sein eigenes Kreuz zu tragen. Der Weg, den dieser Mann gegangen ist, wurde nach Angaben der Hohepriester von außerordentlich vielen Einwohnern der Stadt gesäumt. 

Tragt die folgenden Fürbitten vor:

  • Herr, wir kennen dunkle Stunden in unserem Leben und schwere Wege, die wir bewältigen müssen.
    Manchmal braucht es einfach nur einen Menschen, der für uns da ist. In diesen Notsituationen bitten wir um deinen Beistand.

Liedruf: Kyrie Eleison

  • Herr, es gibt Tage in unserem Leben, an denen wir uns nach einer Geste der Freundschaft oder nach einem liebevollen Wort sehnen.
    Wie du selbst, als du damals so sehr leiden musstest. Schenke uns Menschen, die uns gut behandeln.

Liedruf: Kyrie Eleison

  • Herr, es gibt Tage, an denen sich unsere Mitmenschen nach einer Geste der Freundschaft oder nach einem liebevollen Wort von uns sehnen. Lass uns erkennen, wann andere unsere Freundlichkeit brauchen.

Liedruf: Kyrie Eleison

5. Station: Jesus bekommt Hilfe

  • Lest den Evangeliumstext Markus 15,20b-22 vor.
  • Der neunjährige Jacob liest seinen Tagebucheintrag vor:
    Liebes Tagebuch, heute Morgen ist eine große Menge von Menschen durch unsere Straße gelaufen.
    Es kam schon häufi ger vor, dass die Soldaten jemanden zum Golgota geführt haben. Doch heute war etwas anders.
    Es waren so viele Menschen um den Verbrecher herum. Ich wusste nicht, wer er war und sah nur die vielen Leute, die lachten und schrien.
    Verstehen konnte ich nichts, es war so ein Durcheinander. Irgendwie interessierte es mich plötzlich, wer er war.
    Neugierig und mit einem komischen Gefühl drängelte ich mich durch die Menge. Ich hörte lachen, weinen, rufen.
    Jemand schrie: „Haha, du König der Juden, steh auf und lauf!“ Als ich das hörte, wusste ich nicht, was ich denken sollte.
    König der Juden? Was für ein König der Juden? Was sollte das heißen?
    Eigenartig. Ich drängelte mich weiter durch die Menge. Auf einmal stand ich vorne, ganz vorne!
    Da bin ich erschrocken! Was war das? Es ekelt mich immer noch, wenn ich daran denke. Das Lachen hinter mir passte gar nicht zu dem schlimmen Bild vor mir.
    Es schüttelte mich am ganzen Körper, aber ich konnte nicht wegschauen. Auf dem Boden lag ein Mann, überall blutig, mit vielen offenen Wunden, ganz dreckig und nass vor Schweiß.
    So etwas Schlimmes habe ich noch nie gesehen. Immer muss ich daran denken. Dieser Mann lag dort auf dem Boden ganz hilflos und allein und auf seinem Rücken hatte er ein großes Kreuz aus dunklem Holz. Es war sicher sehr schwer, das Kreuz ganz alleine zu tragen. Und überall die vielen Leute. Aber niemand hat ihm geholfen, die meisten haben gelacht.
    Und plötzlich hat der Mann den Kopf gehoben und ich habe ganz kurz gedacht, dass er mich anlächeln wollte. Er tat mir leid und ich habe nicht verstanden, warum ihm keiner geholfen hat.
    Ich war ganz ängstlich und erschrocken. Wer konnte jemandem so wehtun? Vielleicht hätte ich fragen sollen, was er getan hat? Und dann hat einer von den Soldaten jemanden von den Menschen um den Mann herum zum Kreuz gezogen und gesagt: „Hilf ihm, trag das Kreuz!“ Da habe ich noch mehr Angst bekommen. Ich kannte den Mann nämlich.
    Es war Simon von Zyrene, der bei uns in der Straße wohnt. Sicher war er gerade von der Arbeit  heimgekommen. Ich habe gedacht, dass Simon jetzt auch zum Golgota gehen muss.
    Die Soldaten haben ihn gezwungen, das Kreuz zu tragen und gesagt, dass es eine Ehre sei, dem König der Juden das Kreuz zu tragen. Ich fand, dass sich das gar nicht ehrlich angehört hat.
    Aber Simon hat dann beide getragen: das Kreuz und den anderen Mann irgendwie auch. Und dann sind sie weiter gelaufen und ich konnte nicht mehr hinterher, weil ich mich ganz schlimm gefühlt habe. Aber später hat mir meine Mutter dann gesagt, dass Simon wieder zu Hause angekommen ist.
    Gott sei Dank! Aber er war irgendwie anders. Sehr schweigsam hat meine Mutter gemeint.
  • Jesus verteilt die Steine aus dem Korb an die Teilnehmer. Mit jedem Stein richtet er sich ein Stück weiter auf.
  • Währenddessen lädt einer aus eurem Team die Teilnehmenden ein, sich einen Stift zu nehmen und zur Frage „Welches Kreuz habe ich zu tragen?“ etwas auf seinen Stein, den er dann selbst weiter mit trägt, zu schreiben. Lasst dazu genug Zeit.

Tragt die folgenden Fürbitten vor:

  • Viele Schreckensbilder sehe ich nur aus der Entfernung und traue mich nicht, näher hinzuschauen.
    Gib mir den Mut, mit offenen Augen Leiden wahrzunehmen, dass ich mit meinen Kräften helfe, wo ich helfen kann.

Liedruf: Kyrie Eleison

  • Wir alle haben Kreuze zu tragen, die uns belasten, bedrücken und an denen wir häufig auch zu verzweifeln drohen.
    Lehre uns, Herr, unser Kreuz mit anderen zu teilen und die Last in Gemeinschaft zu tragen.

Liedruf: Kyrie Eleison

6. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt

  • Lest den Evangeliumstext Lukas 23, 32-43 vor.
  • Ein Augenzeuge berichtet: Ich bin dabei gewesen. Ich habe gesehen, wie sie ihn aufs Kreuz gelegt haben. Sein Körper war bleich und kraftlos.
    Seine Augen werde ich nicht vergessen. Es ging alles so schnell: Schlag um Schlag trieben sie die Nägel durch Hände und Füße.
  • Bei der folgenden Wortmeditation schlagt ihr immer im Wechsel einmal mit dem Hammer auf das Holz und sprecht dann ein Wort in die Stille.
    Ihr könnt die Wortmeditation von einer Person vortragen lassen oder im Wechsel je ein Wort sprechen:
    Wunde – Schmerz – Tränen – Trauer – Blut – schreien – grausam – Angst – brutal – nicht hinschauen können – Leid – endgültig – qualvoll – Warum?
  • Der Augenzeuge spricht wieder: Schreckliche Erinnerungen – die Schläge, die Stimmen. Mein Herz rast und mir wird übel.
    Die Bilder gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Wie können Menschen nur so brutal sein? Wie kann ein Mensch so etwas aushalten?
    Ich habe gespürt, dass Jesus leben wollte, aber er schwieg und wehrte sich nicht. Und die Mächtigen haben das grausame Geschehen beobachtet.
    Wozu sind wir Menschen fähig? So etwas geschieht immer wieder, auch in unserer Welt.
    Warum habe ich nichts getan? – Wenn ich doch wenigstens geschrien hätte …

Tragt die folgende Fürbitte vor:

  • Jesus, wenn wir uns in Leid und Einsamkeit befinden, wenn uns Zweifel befallen, wenn um uns herum alles Nacht ist, wenn kein Wort mehr aus unserer Kehle kommt, dann bitte sieh uns an.
    Nimm deinen Blick nicht von uns und hilf uns zu schreien, so wie du geschrien und gehofft hast.

Liedruf: Kyrie Eleison

7. Station: Jesus stirbt am Kreuz

  • Lest den Evangeliumstext Lukas 23, 44-49 vor.
  • Löscht alle Fackeln und Petroleumlampen.
  • Stille
  • Singt gemeinsam das Taizé-Lied „In manus tuas pater“.
  • Ladet anschließend die Teilnehmenden ein, ihre Steine um das Kreuz herum abzulegen.
  • Beendet den Kreuzweg mit einem freien Gebet, zu dem jeder etwas beitragen kann.

von Rebekka Breuer [a'ha:] Ausgabe 01/2012

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