Kirche bei Nacht erleben

Im Rahmen einer nächtlichen Kirchenbegehung erleben die Minis den Raum in ungewohnter Weise und erweitern so ihre Verständnis für den Kirchraum als Ort des Gottesdienstes.

Dauer: ca. 30 Minuten
Teilnehmerzahl: 3-20
Alter: ab 9 Jahren

Material:

  • Kerzen/Teelichter
  • Feuerfestes Gefäß, Kohle, Zange, Feuerzeug, Weihrauch

 
Vorbereitung:

Bereit die Kirche entsprechend vor, indem du Folgendes aufstellst:

  • eine ausreichende Zahl von Kerzen zur Erleuchtung des Raumes (keine zusätzliche elektrische Lichtquelle!)
  • Kerzen auf dem Altar
  • glühende Kohle im feuerfesten Gefäß, Weihrauch (auf dem Altar)
  • Schalte vor Beginn meditative Musik ein.

 
Ablauf:
Einführung vor der Kirchentüre

  • Hol‘ deine Minis an einem zentralen Ort ab und geht gemeinsam zur Kirche.
  • Lade die Minis ein auf eine ungewöhnliche Entdeckungstour durch die Kirche, in der ein neues Wahrnehmen dieses Raums möglich wird.

 
Erkundung des Kirchenraumes

  • Die Minis dürfen die Kirche fünf Minuten lange alleine und in Stille erkunden.
  • Dabei sollen sie bewusst Gerüche wahrnehmen, auf das Schattenspiel des Kerzenlichtes achten, die Raumwirkung wahrnehmen, Bilder und Skulpturen anschauen,…
  • Dazu machst du die Musik etwas lauter.
  • Wenn die fünf Minuten um sind, machst du die Musik aus und stellst dich vor den Altar.
  • Lade die Minis ein, sich im Kreis um den Altar zu stellen.

 
Thematisierung der Bedeutungen des Altares
Erzähle den Minis verschiedene Hintergründe des Altars in unseren Kirchen. Du kannst folgende Inhalte weitergeben:

  • Im Alten Testament ist der Altar ein besonderer Ort, an dem der Priester für Gott Opfer dargebracht hat.
  • Für uns Christen ist dies der zentrale Ort, an dem die Geschichte Jesu Christi in die Gegenwart geholt wird. Denn hier wird in jedem Gottesdienst das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern nachvollzogen. Mit diesem letzten Mahl wird uns auch sein Tod am Kreuz in Erinnerung gerufen. Damit ist der Altar ein Symbol für das Opfer Jesu Christi, das er am Kreuz für uns gebracht hat. Dieser starb, weil er einen Gott verkündete, der uns nahe sein will und weil er eine andere Welt predigte, in der Liebe und Versöhnung im Mittelpunkt stehen.

Erzähle von den Hintergründen der Kollekte im Gottesdienst, die eine wichtige Aufgabe von Minis ist:

  • Die Kollekte geht auf eine Tradition der ersten ChristInnen zurück. Zur dieser Zeit steuerte jedeR der Mitfeiernden einen Teil der Lebensmittel zum Mahl und zur Weitergabe an Bedürftige bei. Während früher Lebensmittel gebracht wurden, wird heute Geld gesammelt und vor den Altar gebracht. Wichtig dabei ist aber, dass die Gläubigen nicht nur ihr Geld spenden, sondern in jedem Gottesdienst bei der Kollekte auch ihr eigenes Leben vor Gott bringen: die Sorgen ebenso wie die Freude.

 
Reflexion gegenwärtiger Lebensthemen und symbolische Handlung

  • Die Minis nehmen sich jetzt drei Minuten Zeit, um nachzudenken, was sie gerade persönlich bewegt (Freude, Trauer, Ärger, Begeisterung,…).
  • Dazu läuft wieder die Meditationsmusik.
  • Biete den Minis anschließend an, das, was sie persönlich bewegt, ganz bewusst vor Gott zu bringen, wie dies in jedem Gottesdienst passiert.
  • Dazu darf jedeR ein Weihrauchkorn auf die glühende Kohle legen. Der aufsteigende Rauch kann dafür stehen, dass die Gedanken der Minis nicht irgendwo ungehört verhallen, sondern wie der Rauch nach „oben“, zu Gott getragen werden.

 
Abschluss

  • Zum einen bietet sich ein gemeinsames Lied um den Altar an.
  • Daneben kannst du ein Gebet selber formulieren oder folgendes Gebet sprechen:
    Gott, wir haben das, was uns beschäftigt, zusammen mit dem Weihrauch zu dir aufsteigen lassen.
    Wir vertrauen darauf, dass du ein Gott bist, der sich mit uns zusammen freut, wenn es uns gut geht
    und sich mit uns zusammen ärgert, wenn es nicht so recht läuft.
    Segne uns und sei mit uns in dieser Nacht und am morgigen Tag.
    Amen.

 
Varianten:
Du kannst die Erkundung des Kirchenraums beliebig erweitern oder in mehreren Teilen durchführen. Dabei gibt es verschiedene mögliche Stationen, die mit den alltäglichen Erfahrungen der Minis verknüpft werden können:

  • Taufstein – Taufe (Was sind meine Wurzeln? Auf was gründe ich/richte ich mein Leben aus? Was bedeutet es für mich, Christ zu sein?)
  • Opferlichter – Bitten für andere (An wen denke ich gerade besonders? Was habe ich gerade auf dem Herzen?)

 
Autor: Eine Methode der Fachstelle Minis Freiburg, www.mehr-als-messdiener.de

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