Heiligenbilder mal anders

Die Minis lernen den Begriff "Ikone" kennen und übertragen ihn kreativ auf heutige Bezüge.

Die Minis lernen mit der Ikone eine jahrhundertalte chrisliche Bildform mit modernen Bezügen kennen.

Dauer: 50 Minuten (Variante: 120 Minuten)
Teilnehmer*innenzahl: 15 – 20
Alter: 9 – 14 Jahre

Du brauchst:

  • Heißklebepistole
  • evtl. Farben für Holz und Pinsel
  • evtl. Feuerholz und Feuerstelle
  • evtl. Drahtbürste und Grillzange

(zusätzlich pro Person):

  • Holzplatte in beliebiger Größe (abhängig von der Größe der Heiligenbilder)
  • Heiligenbildchen (erhältlich in vielen Schriftenständen der Kirchen, in Klosterläden und christlichen Buchhandlungen, oder im Internet bestellbar)

Ziele:
Die Minis lernen die Bildform „Ikone“ kennen.
Die Minis lernen ihren Kirchenpatron etwas näher kennen.

Vorbereitung:
Schneide die Holzplatten in der richtigen Größe zu.
Suche die Lebensgeschichte oder eine Legende eures Kirchenpatrons. Diese findest du in einem Heiligenbuch zum Beispiel in „Das große Buch der Heiligen. Geschichte, Legenden, Namenstage.“ (Ludwig Verlag) oder hier: www.heiligenlexikon.de.
Evtl. Feuerstelle und Feuerholz organisieren (siehe Variante).

So geht's: 

Begrüßung: (10 Minuten)
Du kannst deinen Minis sagen, dass ihr eine kleine Bastelei machen werdet, die eine jahrhundertelange Vergangenheit hinter sich hat.
Gib den Minis die Infos aus dem Text „Die Ikone“ (im Anhang), die du für wichtig und interessant hältst.

Durchführung der Kreativmethode: (50 Minuten) 
Stelle deinen Minis Fragen zu eurem Kirchenpatron (zum Beispiel: „Wie heißt er?“, „Wann hat er gelebt?“, „Was hat er getan?“, „Welche Geschichten kennt ihr von ihm“, …).
Anschließend ist es Zeit für dich, das Vorwissen deiner Minis zu eurem Kirchenpatron zu ergänzen, mit weiteren Geschichten oder Legenden, Infos, …
Nun kann sich jeder Mini eine Holzplatte und ein Heiligenbild von eurem Kirchenpatron nehmen.
Dieses wird nun mit ein paar Tropfen Heißkleber auf die Holzplatte geklebt.
Nun können deine Minis mit den Farben die freie Fläche um das Heiligenbildchen herum als Rahmen verzieren. (Achtet dabei darauf, dass ihr das Heiligenbildchen nicht bemalt. Bei jüngeren Minis kann man auch erst den Rahmen verzieren und anschließend das Heiligenbildchen festkleben.)
Natürlich kann auch jeder Mini einen beliebigen Heiligen aussuchen (zum Beispiel seinen Namenspatron), allerdings benötigst du dann eine große Auswahl an Heiligenbildchen und Heiligengeschichten.

 
Variante:(120 Minuten)
Um die Ikonen älter wirken zu lassen kannst du die Holzplatten ins Feuer werfen und ein bisschen anbrennen lassen.
Wenn die Holzplatten dann etwas verkohlt sind kannst du sie mit einer Zange aus dem Feuer holen.
Nun kann man die Kohle mit einer Drahtbürste abbürsten bis die Maserung des Holzes schön hervor tritt.
Wenn das Holz dann wieder von der Kohle befreit ist kann mit dem Kleben weiter gemacht werden.
Das Bemalen ist in dieser Variante eher nicht zu empfehlen.
Bei dieser Variante sollte die Holzplatte etwas größer sein, da ein bisschen Holz durch das Anbrennen verloren geht.

Methodenhinweis:
Achtung beim Umgang mit dem Feuer und mit der Heißklebepistole!

Weiterführende Hinweise:
Tipp: Wenn ihr Spaß gefunden habt an der Ikonenbastelei, könnt ihr vor eurem Patrozinium oder vor anderen Kirchenfesten mit euren Minis eine Bastelaktion machen und die Ikonen am Gemeindefest verkaufen um eure Minikasse ein bisschen aufzubessern.

Anhang:
„Die Ikone“
Das Wort Ikone stammt vom griechischen „ikóna“, was „Bild“ oder „Abbild“ bedeutet. 
Ikonen sind Kultus- und Heiligenbilder, die vor allem aus der orthodoxen Kirche stammen. Meistens sind die Bilder auf Holz gemalt. Diese Art von Bildern ist nicht als Dekoration oder Schmuck gedacht, sondern hat eine große Bedeutung in der orthodoxen Theologie und Spiritualität. Die Ikonen werden geweiht und dienen dann dem Betrachter als Hilfe, sich dem Abgebildeten und dadurch auch Gott zu nähern und eine Verbindung zu ihm herzustellen. Mit der Verehrung der Ikone soll nicht das Bild an sich, sondern die darin abgebildete Person verehrt werden.
Im 8. Jahrhundert wurde die Bildverehrung noch abgelehnt, um das zweite der zehn Gebote („Du sollst dir kein Gottesbildnis machen, das irgendetwas darstellt am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“ (Dtn 5,8)) nicht zu verletzen. 787 nach Christus wurde auf dem 2. Konzil von Nicäa dann die Ikonenverehrung erlaubt, weil man das zweite Gebot nur noch auf Gott den Vater bezog.
Die Ikonen werden in Fachsprache nicht gemalt, sondern geschrieben. Die Hersteller der Ikonen werden also nicht als Künstler sondern als „Ikonenschreiber“ verstanden, welche die Ikone von einer anderen Ikone, wie ein Buch, abschreiben und somit die Geschichte verbreiten.

Anhang:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ikone
http://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Ikonen.htm

Autor: Matthias Bonacker, eine Methode der Fachstelle Minis Freiburg, www.mehr-als-messdiener.de

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