Echt Retro in die fünfte Jahreszeit – Gipsmasken

Seit locker mal 30 Jahren werden in der Jugendarbeit Gipsmasken gemacht. Veraltet? Nö, echt retro! Weil, schon wieder cool! Nicht nur zur Fasnet.

Dauer: ca. 45 Minuten
Teilnehmer*innenzahl: 2 – 20
Alter: ab 9 Jahren
 
Benötigtes Material:

  • je Mini: eine Gipsbinde (Apotheke/Bastelgeschäft), eine Schüssel lauwarmes Wasser, eine weitere leere Schüssel, ein Handtuch
  • alte Haushaltsscheren 
  • stark fettende Creme (Vaseline, Nivea, …)
  • Toilettenpapier
  • Zeitungen

Anmerkung: je nach Verwendung der Gipsmasken ergibt sich eine andere Gewichtung

Vorbereitung:
Je nach Alter deiner Minis ist es sinnvoll, viel bereits vorzubereiten. Bereite bei sehr jungen Minis die Kreativplätze folgendermaßen vor (einen Platz für zwei Minis):
Leg auf dem Boden Zeitungspapier aus. Hier legen die Minis, denen die Gipsmasken gemacht werden, später die Köpfe drauf.

  • Schneide die Gipsbinde in kleine Stücke (ca. 4 x 4 cm). Verteile die Stücke auf die leeren Schüsseln und stell sie zu den mit Zeitungspapier ausgelegten Plätzen.
  • Stell außerdem eine Rolle Klopapier, ein Handtuch, eine Schüssel mit Wasser und die Creme dazu.
  • Bei älteren Minis könnt ihr die Vorbereitung natürlich gemeinsam machen.

 Ablauf:

  • Immer zwei Minis bilden ein Paar. Es gibt zwei Runden: In der ersten Runde macht ein Mini dem anderen die Gipsmaske, in der zweiten Runde bekommt derjenige eine Gipsmaske verpasst, der bisher aktiv war.
  • Deine Minis machen aus, wer die Gipsmaske zuerst gemacht bekommt.
  • Dieser trägt die Creme dick auf seinem Gesicht auf und legt sich Teile des Klopapiers auf Augenbrauen, Wimpern und den Haaransatz. Dann legt er sich auf den Rücken.
  • Weise die Minis auf einen behutsamen Umgang miteinander hin. Der am Boden liegende Mini muss sich sicher fühlen und entspannt liegen können.
  • Der andere Mini taucht nun immer einzelne Gips-Stückchen kurz ins Wasser, lässt sie abtropfen, legt sie auf das Gesicht des liegenden Minis und streicht den Gips glatt.
  • Dies macht er so lange, bis das gesamte Gesicht mit einer Schicht Gips abgedeckt ist. Augen und Mund werden (in der Regel) auch mit Gips abgedeckt, die Nasenlöcher bleiben frei, wobei der Steg zwischen den Nasenlöchern auch gegipst werden sollte.
  • Der Mini streicht dabei immer wieder die Konturen sorgfältig glatt, damit die Maske auch das Gesicht des liegenden Minis abbildet.
  • Nach der ersten Schicht wird eine zweite und gegebenenfalls auch dritte und vierte Schicht angefertigt, je  nach Verwendungszweck der Maske.
  • Nun muss die Maske etwa fünf Minuten trocknen. Die Maske ist fertig, wenn sie sich beim Grimassen schneiden leicht vom Gesicht löst.
  • Jetzt wechseln die Rollen und der andere Mini bekommt genauso wie der erste eine Gipsmaske.

 Methodenhinweis:

  • Wenn die Gipsmaske die Konturen des Gesichts möglichst deutlich wiedergeben soll, dürfen deine Minis maximal zwei Lagen Gipsbinden auftragen (damit ist die Maske stabil genug, dass sie nicht sofort zerbricht). Außerdem sollten sie nur so viel Papier wie nötig zum Schutz von Augenbrauen/Wimpern und Haaren verwenden.
  • Wenn die Maske später für Fasnet verwendet und daher getragen werden soll, empfiehlt es sich, die gesamte Maske und insbesondere die Ränder zu verstärken

Weiterführende Hinweise:
Besonders bietet sich das Thema „Masken“ in der Fasnetszeit an. Dabei könnt ihr euch auf unterschiedliche Art mit den Minis zu diesem Thema beschäftigen. Dazu braucht ihr natürlich mehr Zeit und zusätzliches Material. Hier ein paar Beispiele:
 
Fantasiemasken für einen Mini-Fasnets-Ball
Ihr verstärkt die Maske durch mehrere Lagen Gips. Dabei könnt ihr eine lange Nase machen, eine runzlige Stirn, einen großen Mund mit breitem Grinsen, … Das Ganze kann dann bunt bemalt, mit Federn, Glitzer,… verziert werden. Wichtig: Löcher und Gummikordel nicht vergessen!
 
Thematische Einheit zu „Masken im Alltag“
Ihr verwendet die Gipsmaske zu einer solchen thematischen Einheit. Hier eine Spur in eine mögliche Richtung:

  • Ihr fertigt gemeinsam die Masken an.
  • Jeder Mini überlegt sich, welche Masken er im Alltag trägt (der brave Schüler, die aufmüpfige Tochter, der coole Macker, die höfliche Ferienarbeiterin, …) und schreibt einzelne Begriffe auf die Vorderseite der Maske.
  • In Kleingruppen tauschen sich die Minis aus über ihre unterschiedlichen Rollen/Masken im Alltag.
  • Im Plenum wird auf einem großen Plakat gesammelt, welche (guten) Gründe es für Masken im Alltag gibt (z. B. Schutz meiner Person, Rollenanforderungen von anderen, …) und wann Masken im Alltag schädlich sind (z. B. wenn ich mich gar nicht mehr öffne und nur noch mit der Maske des*der Verschlossenen rumlaufe).
  • Hier ist es denkbar, in ein Gruppengespräch einzusteigen.

Impuls zum Thema „Hinter der Fassade“
Ihr verwendet die Gipsmaske zu einem solchen Impuls. Hier eine Spur in eine mögliche Richtung:

  • Ihr fertigt gemeinsam die Masken an.
  • Jeder Mini überlegt sich, welche seiner Eigenschaften er gerne nach außen trägt, mit welchen er sich gerne positiv darstellt (z. B. Schönheit, Wissen, Coolness, …) und welche seiner Eigenschaften er eher hinter der eigenen Fassade versteckt (z. B. Traurigkeit, Unsicherheit, …)
  • Die Eigenschaften „auf“ der Fassade schreibt jeder Minis auf die Vorderseite der Maske, diejenigen „hinter“ der Fassade schreibt er auf die Rückseite der Maske
  • Mit dem Lied „Es ist nicht immer leicht“ von den Wise Guys oder „Let me be myself“ (3 Doors down) könnt ihr dann weiter arbeiten.

Autor: eine Methode der Fachstelle Minis Freiburg, www.mehr-als-messdiener.de

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