Balljonglage

In dieser Übung kann mit ein paar Bällen, einem dicken Holzstift und – je nach Wunsch – mit weiteren Utensilien spielerisch erfahren werden, wie gute Zusammenarbeit in der Gruppe funktioniert.

Dauer: je nach Rundenzahl und Intensität des Gespräches ca. 5 – 15 Minuten
Teilnehmer*innenzahl: 8 – 20
Alter: ab 9 Jahren

Benötigtes Material:

  • Tennisbälle/Cross-Boule-Bälle o. ä.
  • dicker Holzstift
  • Kuscheltier (nicht zu groß, sollte mit „Chaos“ identifizierbar sein, zum Beispiel „Chaos-Affe“)
  • rohes Ei

Ablauf:

Ausgangssituation:
Für diese Übung steht die Gruppe in einem Kreis. Nach jeder Runde erfolgt innerhalb eines Gruppengesprächs die Deutung der Übung.
 
1. Runde:
Du wirfst den Tennisball einem Mini zu. Dieser hat die Aufgabe, den Ball einer anderen Person zuzuwerfen. Der Ball wird kreuz und quer im Kreis geworfen. Dabei darf jede*r den Ball nur einmal fangen und die Minis müssen sich merken, von wem sie den Ball bekommen haben und wem sie diesen zugeworfen haben.

Zuletzt kommt der Ball wieder bei dir an. In der gleichen Reihenfolge startest du eine neue Runde mit der Vorgabe, dass es nun deutlich schneller gehen soll.

Vorschläge zur Deutung:

  • Gruppengespräch: Was war? Was haben wir gemacht? Warum ging es beim zweiten Mal schneller? – Es war klar, wer zu wem wirft! Also wurden Absprachen getroffen.
  • Metaebene: Für gute Zusammenarbeit sind Absprachen wichtig. Es muss klar sein, wer für was zuständig ist.
  • Bezug auf eigene Gruppe: Wie ist das bei uns? Was gibt es bei uns für Absprachen? Welche Absprachen werden eingehalten, welche nicht?

2. Runde:
In dieser Runde gibst du einen Stift im Uhrzeigersinn weiter mit der Vorgabe, dass dieser immer von einer Hand in die andere und anschließend in die rechte Hand der linken Nebenperson zu geben ist. Ist der Stift wieder bei dir angekommen, wird diese Übung gedeutet.

Vorschläge zur Deutung:

  • Gruppengespräch: Was war?
  • Metaebene: In einer gut zusammenarbeitenden Gruppe laufen bestimmte Dinge Hand in Hand, laufen einfach so nebenher.
  • Bezug auf eigene Gruppe.

3. Runde:
Nun werden Runde 1 und 2 kombiniert und so lange wiederholt, bis es einwandfrei funktioniert.

Um die Schwierigkeit zu erhöhen, kannst du nun weitere Bälle auf dem selben Weg wie in Runde 1 hinterherschicken. 

Vorschläge zur Deutung:

  • Gruppengespräch: Abläufe gehen oft parallel und nicht eins nach dem anderen, es kann zu "Staus" kommen, die sich für alle folgenden Personen ebenso auswirken, ich muss nicht nur beim Fangen aufpassen, sondern auch, wenn ich abwerfe, ob mein Gegenüber gerade überhaupt bereit ist.
  • Metaebene: Absender und Empfänger müssen beide aufmerksam sein, sondern geht die Botschaft verloren.
  • Bezug auf eigene Gruppe.

Evtl. 4. Runde:
Zu Beginn der vierten Runde stellst du den „Chaos-Affen“ vor. Während im Folgenden die Runden 1 und 2 parallel weiterlaufen, wird dieser im Kreis herumgeworfen. Dabei solltet ihr keine Absprachen treffen oder andere vorwarnen und dennoch versuchen, den Affen schnellstmöglich weiterzuwerfen. Fällt er hinunter, muss er wieder ins Spiel gebracht werden.

Vorschläge zur Deutung:

  • Gruppengespräch: Was war? Wie hat der Affe Chaos verursacht? Wie hat sich der Affe auf die anderen Abläufe ausgewirkt?
  • Metaebene: In jeder Gruppe gibt es Momente, in denen Chaos herrscht, in denen ein Chaos-Affe ins Spiel kommt. Das kann eine Person in der Gruppe sein, die nie ernsthaft mitmacht oder ein unvorhergesehenes Ereignis.
  • Bezug auf eigene Gruppe: Was schafft bei uns Chaos? Welche Situationen fallen euch ein?

Evtl. 5. Runde:(draußen oder auf leicht zu reinigendem Boden)
Erneut wiederholt ihr die 1. Runde mehrfach und bringt das rohe Ei ins Spiel. Dieses muss nun in derselben Reihenfolge wie der Ball im Kreis geworfen werden.

Vorschläge zur Deutung:

  • Gruppengespräch: Wie war das Gefühl, ein rohes Ei zu werfen? Warum hat es geklappt, warum nicht?
  • Metaebene: Rohe Eier gibt es in jeder Gruppe. Situationen oder Personen, mit denen man nicht umzugehen weiß, mit denen man sich nicht lange befassen will. Man muss sich immer seiner rohen Eier bewusst sein, um mit diesen umgehen oder etwas verändern zu können.
  • Bezug auf eigene Gruppe.

Methodenhinweis:
Diese Übung „just for fun“ zu machen, bringt euch um die Möglichkeit, sie als Auftakt für eine Gruppenstunde oder eine Einheit zum Thema „Gute Zusammenarbeit“ zu verwenden.

 Autor: eine Methode der Fachstelle Minis Freiburg, www.mehr-als-messdiener.de

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