Offene Türen

Ein Impuls der zum Nachdenken anregt, aber gleichzeitig auch eine Bastelidee für die nächste Gruppenstunde ist.

Einleitung
In den letzten Wochen und Monaten hat eine Negativ-Schlagzeile die nächste gejagt. Ich hatte das Gefühl, die Welt wird nur noch von Gier und Hass regiert. Manchmal würde ich die Zeitung lieber liegen lassen und Fernseher und Radio gar nicht erst anschalten, um den Horrorgeschichten des Tages zu entgehen. Ich habe das Bedürfnis einfach die Augen zu schließen und so zu tun, als ob das alles um mich herum nicht passieren würde. Ich fühle mich machtlos gegen die Grausamkeiten mit denen ich beinahe jeden Tag konfrontiert werde. Positive Geschehnisse werden überschattet von Problemen und Angst, oder schaffen es erst gar nicht in die Tagesschau.
Da stellt sich mir die Frage: Wo ist in diesem Chaos die Menschlichkeit geblieben, wo finde ich Barmherzigkeit?
 
Eine Idee
Sebastian Schmid, ehemaliger Ministrantenreferent und heute an der Fachstelle Jugendspiritualität im Bischöflichen Jugendamt, hatte dazu eine wunderbare Idee:
Einige Tage lang riss er die Negativ-Schlagzeilen aus seiner Zeitung heraus und hat aus den Schnipseln neues Papier geschöpft. In dieses Papier hat er Türen hineingeschnitten.
So kann Licht durch die schlechten Nachrichten hindurch und sie wirken gleich weniger bedrohlich. Die Türen reißen einen Durchgang in die erdrückenden Nachrichten und ermöglichen so, dass Menschlichkeit eintreten kann.

Türen habe eine große Macht: Wenn man sie öffnet, kann man neue Dinge entdecken, neuen Menschen begegnen und die Welt aus einer anderen Perspektive sehen. Eine offene Tür heißt: Tritt ruhig herein, du bist herzlich Willkommen.
Es kann aber auch sein, dass wir durch eine offene Tür Dinge sehen, die wir lieber verdrängen würden, oder dass wir Angst haben eine Tür zu öffnen, weil wir nicht wissen, was uns dahinter erwarten wird. Auf der anderen Seite können uns verschlossene Türen einengen, ausschließen und die Sicht versperren.
 
In der Offenbarung des Johannes ist zu lesen: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.“ (Off 3,20)
 
Gott hat uns seine bedingungslose Liebe zugesagt. Er hat sich einen Weg gebahnt durch all die schlechten Nachrichten und den Ballast, den wir jeden Tag mit uns herumtragen. Gott möchte alles Erdrückende von uns nehmen und seine Liebe walten lassen. Das Einzige, was wir dafür tun müssen, ist, Gott die Tür zu unserem Herzen zu öffnen und ihn in unser Leben einziehen zu lassen.
  
Gebet
Guter Gott,
gib uns den Mut, Türöffner zu werden.
Lass uns die Mauern der schlechten Neuigkeiten überspringen und die Türen für Liebe und Barmherzigkeit öffnen.
Hilf uns, die Türen unserer Herzen für unsere Mitmenschen und für dich zu öffnen, sodass wir uns nicht hinter unseren Türen verschanzen, sondern alle herein bitten, die davor warten.
Amen
 
Die Aktion selber verwirklichen
Wenn ihr euch die Aktion von Sebastian Schmid genauer anschauen wollt, dann klickt euch hier durch: https://sebastiants.wordpress.com/tueren/
 
Falls ihr auch mal Türen gestalten wollt, um bewusst bestimmten Dingen Zutritt zu verschaffen, findet ihr hier eine Anleitung zum Papier schöpfen: http://www.geo.de/GEOlino/kreativ/basteln/basteltipp-so-koennt-ihrpapier-selber-machen-68859.html
 
Autorin: Lena Oberlader (aus: [a'ha:] 1-2016)

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